Rückblick auf das diesjährige CRBAM in Wuppertal
Das Lehr- und Forschungsgebiet Radverkehr hatte dieses Jahr die große Ehre, das 7. Cycling Research Board Annual Meeting (CRBAM) in Wuppertal ausrichten zu dürfen und somit das CRBAM das erste Mal nach Deutschland zu holen. Das CRBAM ist eine Internationale Radverkehrskonferenz, die jedes Jahr stattfindet, zuletzt in den Niederlanden in Amsterdam.
Nach der langen Zeit der Vorbereitung ging es am 25. Oktober los und wir durften 131 Teilnehmende aus 19 Ländern und fünf Kontinenten begrüßen. Sie erwarteten drei Tage mit einem umfangreichen Programm und vielen spannenden Diskussionen.
Eröffnet wurde die Konferenz von unserer Professor Dr.-Ing. Heather Kaths. Im Anschluss begrüßten auch der Oberbürgermeister von Wuppertal Prof. Dr. Uwe Schneidewind und die Universitätsdirektorin der Bergischen Universität Wuppertal, Prof. Dr. Birgitta Wolff die Teilnehmenden. Durch eine darauffolgende Podiumsdiskussion über die Möglichkeiten Kindern und Jugendlichen das Radfahren zu ermöglichen, sie dafür zu begeistern und zukünftige Möglichkeiten der Verbesserungen in der Radverkehrssicherheit wurde der Startschuss für das inhaltliche Programm gegeben. Dieses umfasste innerhalb der 3 Tage 28 Sessions, die sich in verschiedenen Formaten den Themenbereichen Infrastructure & Design, Culture & Attitude, Modelling & Simulation sowie Policy & Decision-Making widmeten. So stellten 95 Rednerinnen und Redner aus verschiedenen Fachbereichen ihre Forschungsarbeiten in interaktiven Präsentationen und Workshops vor. Diese besondere interaktive Struktur ermöglichte fachübergreifende Diskussionen zwischen den Teilnehmenden mit komplementären und gegensätzlichen Ideen und Fachgebieten. Da die Referierenden und Teilnehmenden aus verschiedenen Städten und Ländern kamen, konnten die Diskussionen und Rückmeldungen zu den auf der CRBAM vorgestellten Forschungsarbeiten auch Perspektiven und Eindrücke aus der ganzen Welt einbeziehen.
Der Nutzen dieser unterschiedlichen kulturellen und disziplinären Perspektiven wurde während der Fishbowl-Diskussion am zweiten Tag der Konferenz deutlich. In dieser Diskussionsrunde wurden die folgenden drei kontroversen Thesen erörtert: "Inkrementeller Wandel ist effektiver als disruptiver Wandel", "Bottom-up-Ansätze sind besser als Top-down-Ansätze für die Schaffung neuer Mobilitätsangebote" und "Wenn wir die systematische Gewalt auf unseren Straßen lösen wollen, sollte der Bereich der Verkehrssicherheit sofort aufhören zu existieren". Diese Diskussionen waren besonders aufschlussreich, da sie allen Konferenzteilnehmenden die Möglichkeit boten, sich eingehend über dringende Fragen der Fahrradforschung auszutauschen.
Eine besondere Aktion war die Urban Design Rallye. Diese war ein kleiner freundschaftlicher Wettbewerb, bei dem die Teilnehmenden in kleinen Teams bis zu 6 verschiedene Orte in Elberfeld besuchten, um dort Ideen für eine innovativere Raumnutzung zu entwickeln und zu skizzieren. Zum Ende der Rallye wurde der beste Vorschlag von den Teilnehmenden der Konferenz gewählt und entsprechend gekürt.
Neben den Teilnehmenden waren auch Vertreter der gemeinnützigen Denkschmiede Neue Effizienz anwesend. Sie boten Raum, um über die Umgestaltung der Infrastruktur in Wuppertal nachzudenken und sich auszutauschen. So gab es auch abseits des wechselnden Konferenzprogramms eine stetige Möglichkeit, sich mit der lokalen Infrastruktur auseinanderzusetzen und Ideen einzubringen.
Ein wunderbarer Schluss der Konferenz war die Ankündigung, dass die Konferenz nächstes Jahr vom 04.-06. September an der ETH Zürich in der Schweiz stattfinden wird.
Das CRBAM23 wurde durch viele verschiedene Akteure ermöglicht und bereichert. So waren WSW, LiangDao, Gevas und Aimsun Sponsoren der Konferenz und JobRad und die Barmenia unterstützten die Veranstaltung mit einer Spende. Außerdem hat die Stadtsparkasse Wuppertal am ersten Abend einen Willkommensempfang im Sparkassenturm ausgerichtet und CITYPANTA hat es 10 Konferenzteilnehmenden ermöglicht, je eines ihrer Pedelecs währen der Konferenz nutzen zu können. Zudem hat auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Konferenz mit ihrem Programm zur Förderung von internationalen wissenschaftlichen Veranstaltungen gefördert.
Weitere Informationen zum CRBAM23 finden Sie hier.